Bauen auf bestehenden Strukturen
Putze auf natürlicher Basis
Integration von Grünflächen

THE HATS
Gemeinde Bozen
Wohnen
Bozen, Italien
2024
4270 m²
Fertiggestellt
Arch. Marco Sette
Arch. Alexandr Platon
Arch. Agnese Alfonsi
Paolo Riolzi
Bauarbeiten, Malerarbeiten, Isolierungen – Hauptunternehmen: Nerobutto Srl Società Benefit
Stahlbetonarbeiten und Holzaufstockung: Ediltione S.p.A.
Heizungs- und Sanitärarbeiten: Termoidraulica Parotto Vittorino S.R.L.
Schlosserarbeiten: Metallbau Glurns S.R.L.
Weißasphalt: Edilpavimentazioni
Das städtebauliches Sanierungsprojekt in der Parmastraße in Bozen, im Herzen des Arbeiterviertels Don Bosco, hat zum Ziel, drei Wohnkomplexe aus den 1960er Jahren in neue Räume umzuwandeln, die Sozialität und Zusammenhalt fördern. Das ehrgeizige Projekt auf Anfrage der Gemeinde Bozen ist Teil des europäischen Projekts Sinfonia, bei dem das Motto „Bauen auf Bestehendem“ dazu einlädt, das Potenzial bestehender Gebäude wiederzuentdecken, anstatt sie zu ersetzen. Diese Vision erfordert eine genaue Analyse des Kontexts und das Zuhören der Stimmen der Bewohner. Das Projekt sah die Schaffung eines öffentlichen Platzes und die Optimierung der Räume vor, um eine aktive und vernetzte Gemeinschaft zu fördern.
"Heutzutage entwickelt sich das Konzept von Zuhause weiter. Es ist nicht mehr nur ein Ort zum Essen und Schlafen, sondern ein gesunder Ort mit Außenbereichen, der zu einem Anhängsel seines Bewohners wird und dessen Welt mit einem wachsenden und konsequenten Umweltbewusstsein widerspiegelt", sagt Marco Sette. Angesichts der Übersättigung der Städte ist die Wiedergewinnung bestehender Räume von wesentlicher Bedeutung. Die Architektur muss auf die Bedürfnisse der Bürger eingehen und Wohnungen und Städte in menschlichem Maßstab fördern.


„Ziel des Projekts war es, die ursprünglichen Gebäude zu erhalten und sie durch den innovativen Einsatz von Farben, Formen, Materialien und Technologien architektonisch auf moderne Weise umzugestalten.“ In Zusammenarbeit mit Institutionen wie Eurac und Klimahouse wurde jedes der drei Gebäude mit farbenfrohen und individuellen Fassaden saniert, die die Ästhetik des Komplexes verbessern und jedem Gebäude einen eigenständigen Charakter verleihen.
Die Sanierung umfasste die strukturelle Renovierung der Gebäude, eine verbesserte Wärmedämmung, den Anbau von Balkonen und einen erhöhten Boden, wodurch Außenbereiche geschaffen wurden, die das Gemeinschaftsleben fördern. Jedes Gebäude erhielt durch die Verwendung unterschiedlicher Putzfarbtöne eine neue Identität, während moderne technische Lösungen die Energieeffizienz und den Wohnkomfort verbesserten.


Die Verwendung nachhaltiger Materialien, wie naturbasierter Putz und Hochleistungsfenster und -türen, trägt zu einer hohen Energieeffizienz bei. Dank fortschrittlicher technischer Systeme wie kontrollierter mechanischer Belüftung und Wärmedämmung aus EPS und Holzwolle erfüllt der Komplex außergewöhnliche Nachhaltigkeitsstandards; die Gebäude haben die A-Zertifizierung Klimahouse erhalten.
„Wir wollten, dass die Gebäude miteinander und mit dem Stadtkontext in Dialog treten, um ein harmonischeres Wohnumfeld zu schaffen“, fügt Sette hinzu. Die neuen Wohnungen, die mit großen dreifach verglasten Fenstern ausgestattet sind, bieten Komfort und eine visuelle Verknüpfung mit ihrer Umgebung. Ein Bewohner der Via Parma kommentiert: „Diese Sanierung hat unser tägliches Leben verändert und das Viertel lebenswerter und gemütlicher gemacht.“ Mit der Integration von Grünflächen und öffentlichen Bereichen ist „The Hats“ nicht nur ein Wohnprojekt, sondern auch ein Beispiel dafür, wie Architektur auf die Bedürfnisse der Menschen und der Gemeinschaft eingehen und eine nachhaltige und integrative Zukunft fördern kann.
